Jetzt geht es weiter mit dem Brettchenweben. Das ist eine sehr alte Technik, die sich aber - im Unterschied zum Weben mit dem Bandkamm - weltweit großer Beliebtheit erfreut, vermutlich nicht zuletzt wegen der Faszination für Mittelalter und Wikinger. Von den mit Brettchen gewebten Bändern gibt es auch ziemlich viele archäologische Zeugnisse, z.B. aus Hallstadt (ca. 500 v. Chr.) oder der Wikningerstadt Birka in Schweden (ca. 800 n. Chr.). Gerade bei den Wikingern verwendete man offensichtlich auch mit (Edel-) Metall verstärkte Fäden und diese sind bewahrt geblieben auch wenn die textilen Materialien sich aufgelöst haben.
Zum Thema Brettchenweben findet man sehr leicht Literatur und auch Anleitungen (auch auf Pinterest, Youtube usw.). Die obigen Heftchen beinhalten Anleitungen basierend auf Funden aus Skandinavien und ich habe sie mir als Inspiration zugelegt, um mit den Viertklässlern wie die Wikinger weben zu können.
Waren die Brettchen früher aus Holz (oder evtl. Knochen) gibt es sie nun aus festem Karton in fast allen erdenklichen Formen und Kombinationen zu kaufen. Wie man sie selber machen kann, zeige ich euch morgen.
Ich habe mir für meine Weiterbildung welche gekauft, denn ich brauchte schnell eine große Anzahl davon. Außerdem habe ich noch sechseckige mit entsprechend sechs Löchern für kompliziertere Muster.
Zum Brettchenweben möchte ich noch anmerken, dass das Gewebte eine gänzlich andere Struktur aufweist, als beim Weben mit einem Bandkamm. Die Kettfäden werden um sich gedreht und laufen - im oben gezeigten Beispiel - schräg zur Mitte hin. Damit ergibt sich fast etwas Zopf- oder Strickartiges, die einzelnen Reihen ergeben längliche "Punkte". Durch das Verdrehen/Verzwirnen der Kettfäden werden diese Bänder äußerst stabil, die Kette wird aber kürzer. Darauf muss man dann beim Herrichten der Kettfäden Rücksicht nehmen.
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